jahnna Hand, Tusche

Plan

Das geschlossene Jetzt (Geschichte zum Vorlesen Nr. 9)

Ein in sich verschlossener Wanderer, der vom Meer nichts weiß, tritt eines Tages zum ersten Mal in seinem Leben an einen Strand. Verzückt steht er lange mit den Füßen im Wasser. Er schlägt sein Nachlager auf. Am nächsten Morgen erschrickt er, rennt ins Landesinnere und ruft: «Das Meer, das Meer, es steigt und steigt!»

Jemand steigt in sein Auto, dreht den Zündschlüssel, doch nichts geschieht. Wieder und wieder dreht jemand den Schlüssel. Er oder sie steigt aus, blickt auf das schwere Gepäck neben sich und zum schweigenden Auto. Jemand verharrt und weiß nicht weiter.

Jemand geht Tag für Tag zur Arbeit, nimmt die lange Anfahrt und Rückreise in Kauf, tut das, wie ihm oder ihr geheißen, steht auch nach der Arbeit für Nachfragen zur Verfügung, hilft auch am Wochenende aus. Jahre vergehen. Sie oder er ist müde und ohne Erfüllung.

Es ist nichts Schlechtes daran, mitunter einen Plan zu haben. Es ist ein Denken in der Zeit voraus. Das Anlegen einer eigenen Möglichkeitskette aus leuchtenden Ereignissen. Das Denken ist frei, betrachtet mal das jetzige Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Körperempfinden, Fühlen und Spüren, mal geht es in die eigene oder kollektive Vergangenheit und mal in die eigene Zukunft. Willst du bestreiten, dass dein Denken es nicht ebenso tut? Dass du nicht auch mitunter daran denkst, was sein wird, sein könnte, was vor dir liegt? Glaubst du, dass eine Erwachte, eine Erhabene ganz ohne Denken ist und wenn sie denkt, nur das Hier und Jetzt bedenkt? Glaubst du, dass es Menschen gibt, die ganz ohne Plan sind und leben?

Hier nun die Frage an dich:

Hast du einen Plan?

Wie könntest du jemals Zeitdruck haben, wenn du keine Pläne in dir hättest?

Vermutlich wirst du nicht bestreiten, dass du denkst und Gedanken hast. Immer wieder. In der meisten Zeit nahezu ununterbrochen. Jeden Tag unzählbar viele Gedanken.

Vermutlich wirst du nicht bestreiten, dass sich manche deiner Gedanken in die Zukunft ausdehnen. Der Mensch denkt mitunter voraus. Es ist vollkommen natürlich. Jede und jeder tut es. Glaubst du, dass es Menschen um dich herum gibt, die siebzehn wache Stunden am Tag ohne einen Gedanken verbringen? Glaubst du, dass es Menschen gibt, die in all ihrem Denken immer nur im Hier und Jetzt sind und niemals einen Gedanken an das richten, was sein könnte, was im Tun voraus liegt?

Denken ist das innere Werkzeug, um Wege zu finden, Lösungen, Zusammenhänge. Mancher innere Weg führt über das Hier und Jetzt hinaus in eine noch nicht im jetzigen Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten begreifbare Zeit. Im Denken errichten wir unser Leben im Geiste voraus.

Falls ich dich inzwischen davon überzeugt haben sollte ;-), dass es auch in deinem Denken Pläne gibt:

Glaubst du, dass du verschiedene Pläne in dir trägst? Dass dein Denken es zulässt, mehrere Pläne zugleich zu haben, die möglicherweise nicht zusammenpassen oder sich sogar widersprechen?

Dieses ist unwahrscheinlich, denn das Denken arbeitet immerfort und würde schnell an sich innerlich Widersprechendem ermüden.

Wenn du das bisher Gesagte als wahr in dir findest, stellt sich diese Frage wie von selbst:

Was ist dein einer Plan? Dein Lebensplan?

Vermutlich ist es das Allergeheimste in dir. Vermutlich wirst du jedem und jeder gegenüber behaupten, dass du keinen Plan hast und dich in Gottes Hände begibst, dem Leben in Hingabe allein folgst und alles Denken nur Illusion ist, die es zu vertreiben gilt. Ich möchte dich von nichts überzeugen. Finde das Licht und das Wahre in dir selbst!

Wenn es jedoch einen Plan in dir gibt, ist es hilfreich, dir dieses Planes bewusst zu sein, ihn in deinem Denken zu finden, ihn in nur einem Satz zu formulieren, ihn aufzuschreiben in dein persönlichstes Büchlein, dir ein inneres Bild zu machen von dir in deiner Zukunft, ohne Details zu bemühen, nur deine wesentlichen Umstände erkennend, und, während du dieses tust, zu empfinden! Denn ob dieser Plan wahr und wirklich ist, ob er etwas mit dir und deinem Leben zu tun hat, zeigt dein gleichzeitiges Fühlen und Spüren: Während du den wahren Plan deines Lebens schreibst, diese Worte vor dir siehst und liest, treten deine alltäglichen Gefühle in dir zurück und das Licht des Lebens wird in dir scheinen.

Wenn es ein lichter Plan ist. Es gibt Menschen, die Pläne in ihrem Denken tragen und in ihrem Handeln verfolgen, die anderen zum eigenen Nutzen Schaden zufügen.

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veröffentlicht am 14.4.2017, letzte Änderung am 20.4.2017 um 14:00 Uhr

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